Nach fast drei Monaten und über 6000 Kilometern wurde es nun Zeit für uns die Türkei zu verlassen – mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge. Dass uns das letztlich aber nicht ganz so schwer gefallen ist wie noch vor ein paar Wochen befürchtet, liegt daran, dass wir eine, nennen wir sie mal „Highlight-abnehmende“ Route gefahren sind… Um ein Fazit vorwegzunehmen: Fangt mit der Schwarzmeerküste an oder lasst sie einfach ganz weg – sie kann mit anderen Regionen der Türkei schlicht nicht mithalten, vertraut mir. Und aus all diesen Regionen habe ich euch so viel zu erzählen und zu zeigen, dass ich fürchte den vernünftigen Rahmen eines solchen Artikels mehr als auszureizen – also werde ich mich heute versuchen kurz zu fassen, das kann ich ja voll gut wie ihr wisst 😃.
Beginnen wir mit dem Saklikent Canyon und einem kleinen Ehekrach – na gut, sowas kennen wir nicht, intensiveres Angenörgel trifft es vielleicht besser 😎. Voller Vorfreude auf eine ausgiebige Wanderung durch den beeindruckenden Canyon wurden die Wanderschuhe geschnürt und los gings. Nach der ersten Kurve dann die Ernüchterung: der Wasserstand war aktuell viel zu hoch, so dass eine Wanderung nicht möglich war. Da stehen dann natürlich findige Guides bereit, die einem das Waten durch hüfthohe Wasserströmungen (bis zur nächsten Kurve, danach wird’s schlimmer – oder im Guide-Jargon: abenteuerlicher!) schmackhaft machen wollen. Sie begleiten das Ganze und Schwimmwesten und Helme gibt’s auch. Na prima. Da schreit ein Nico quasi gleich: wo soll ich unterschreiben? Eigentlich hatte ich ja auch Lust darauf – eigentlich. Denn es gibt ja diesen fürchterlich nervigen Vernunftsmenschen in mir, der sofort mahnend anmerkte: „Ihr habt keine wasserdichten Rucksäcke, aber eure Handys dabei!“. Ne Viertelstunde abgewogen, na gut diskutiert – immer unter den wachsamen Augen des Guides, der sein Geschäft bereits an der ängstlichen Ehefrau scheitern sah – und dann die rettende Idee: Zurück zum Auto, passendere Klamotten anziehen, Wanderschuhe gegen Badeschuhe tauschen und die Handys im Auto lassen. Bis wir dort angekommen waren, hatte der Spießer allerdings wieder das Kommando übernommen: „Also ihr lasst jetzt alles hier, wirklich ALLES, auf diesem unbewachten Parkplatz, und geht drei Stunden kraxeln im Canyon? Ok, und wenn du wieder kommst und das Auto ist weg, was machst du dann? Geld? Handy? Ach, du hast nur noch Badeschuhe? Wie blöd.“. Ihr könnt es euch denken: Der Spießer hat gewonnen, die Ehe hat es überstanden. Also voilà: der Eingangsbereich des Canyons 😅.






Die Laune war dennoch im Keller und es musste ein neues Highlight her, damit aus diesem Tag doch noch was wird. Also kurzentschlossen den für später geplanten Salda Lake vorgezogen und mal eben 180 Kilometer ins Landesinnere geheizt – und es hat funktioniert! Als wir abends am Salda Lake saßen war das Canyon-Debakel schon wieder vergessen. Das kristallklare Wasser und der weiße tonartige Boden schaffen, bei richtigem Licht, eine fast karibische Atmosphäre. Der See ist von Kiefernwäldern umgeben und bietet verschiedene wunderbare und unfassbar ruhige Wildplätze. Auch wenn der Salda Lake ein beliebtes Ausflugsziel ist, gab es an den von uns angefahrenen Küsten keinen stationären Tourismus, keine Hotels, nicht einmal Häuser, nur Natur und Stille 💙.












Nicht weit vom Salda Lake entfernt befindet sich das berühmte Pamukkale, welches ganz oben auf unserer türkischen Bucket-List stand – und uns am meisten enttäuscht hat. Pamukkale, türkisch für „Baumwollburg“, ist ein Hanggebiet aus (theoretisch schneeweißen) Kalksinterterrassen, über welche mineralhaltiges (theoretisch türkisblaues) Thermalwasser hinunterfließt und für unzählige spektakuläre Bilder im Netz sorgt. Kommen wir zur Realität: Unmengen an Touristen trampeln in den wenigen begehbaren Pools durch trübes Wasser, nur wenige Terrassen sind überhaupt mit Wasser geflutet, der Rest ist trocken und verfärbt. Hätten wir nicht all diese atemberaubenden Bilder im Kopf gehabt, wäre es sicher dennoch ein Highlight gewesen, aber so hielt sich die Begeisterung in Grenzen… Also falls Ihr vorhabt, irgendwann einmal Pamukkale zu besuchen: googelt es vorher nicht!












Die spontane Übernachtung auf dem Parkplatz direkt vor den Terrassen entschädigte uns dann ein wenig, da es einer dieser Abende wurde, die man so weder plant noch erwartet und die lange in Erinnerung bleiben. Die Atmosphäre zwischen den beleuchteten Kalkfelsen, einem kleinen Schwanenteich und der belebten Restaurantmeile war einzigartig und wurde noch getoppt durch die netten spontanen Biergespräche, die wir an diesem (sehr langen) Abend mitten auf der Straße mit wildfremden Menschen geführt haben 😊. Wie noch häufiger in unserer Zeit in der Türkei trafen wir auch hier auf Deutschtürken, die viele Jahre in Deutschland gearbeitet haben oder sogar dort aufgewachsen sind und nun in ihre Heimat zurückgekehrt sind – mit der Folge, dass ihnen ihre (gefühlte oder reale) Heimatlosigkeit bewusst geworden ist: Sie sind keine Türken mehr, aber auch keine Deutschen geworden… 😕
Themensprung: Die Türkei ist das Land, in dem wir mit Abstand die wenigste Zeit auf Campingplätzen verbracht haben – einfach weil es keinen Grund dafür gab. Einzige Ausnahme: Arbeitstage. Dann wurde alles miteinander verbunden: Ruhe und WLAN zum Arbeiten, Waschmaschinenverfügbarkeit und natürlich mal wieder eine ordentliche Dusche. Einen solchen Stopp machten wir bei Arif, der in der südwesttürkischen Pampa ein kleines Grundstück erstanden hat und dort einen sehr einfachen CP führt (aber mit schnellem WLAN! 😊). Arif lebt allein und auch auf dem Campingplatz und ist scheinbar einsam – und da fangen die Probleme an. Einfach ausgedrückt: Wenn ich Geld bezahle, will ich meine Ruhe verdammt 😃. Nicht so Nico, der ist ja durch nichts und niemanden zu nerven. Aber ich finde es gibt eine schmale Grenze zwischen Gastfreundlichkeit und Aufdringlichkeit und nein, ich möchte nicht viermal am Tag gemeinsam Tee trinken. Und Sätze wie „Ihr plant heute nichts zu essen, wir gehen gleich noch gemeinsam einkaufen und grillen dann heute Abend zusammen.“ empfinde ich nicht als gastfreundlich, sondern als übergriffig. Aber ich bin ja auch komisch (oder typisch deutsch?). Da war es gut, dass ich mich hinter dem Laptop verstecken konnte und Nico das Meiste abgefangen hat 😉.




Nach vier Tagen Arif war es jedenfalls mehr als genug und wir flüchteten sobald meine Arbeit erledigt war. Nächster Stopp: die Felsengräber von Myra. Im 4. Jahrhundert vor Christus meißelten die Lykier diese Grabstätten möglichst hoch in die Felsen, da sie glaubten, dass die Seelen der Verstorbenen durch Vogeldämonen in den Himmel gebracht werden. Und so geht das ja dann schneller. Gestaltet sind die Grabstätten im Stil lykischer Wohnhäuser und dadurch besonders hübsch anzusehen. Wir fanden sie toll 😊.












Auf schönen Küstenstraßen ging es dann gemütlich weiter gen Osten. Die tägliche Schlafplatzsuche gestaltete sich dabei türkeitypisch unkompliziert und abwechslungsreich. Zumindest in der Region wurde aber spürbar, dass das Wetter besser geworden ist und die Saison beginnt – zusammen mit der Campingfreudigkeit der Türken führte das schonmal zu übervollen Übernachtungsspots. An dem ersten nachfolgenden Strand wären wir sehr gern geblieben (die Bucht sah traumhaft aus!), aber es gab tatsächlich KEINEN einzigen freien Platz mehr entlang dieser Strandstraße! Verrückt!












So kuschelig muss es dann auch nicht sein, also suchten wir uns einen einsameren Spot – und fanden nicht nur den, sondern auch unterhaltsame Gesellschaft in Form zweier türkischer Rucksacktouristen, die sich einen Keks über unsere Gitarren freuten und so wurde den ganzen Abend gejammt 😀.



Weiter ging es zum Göynük Canyon – der lohnt sich nicht nur wegen das Canyons allein, sondern auch wegen der schönen Wanderwege die dorthin führen: Schluchten, Berge und ein türkisblauer Fluss mit Wasserfällen 💙. Am Ende wartet dann als Belohnung der kleine, aber wunderschöne Canyon und für ein (leider recht happiges) Eintrittsgeld geht’s mit dem Schlauchboot hinein. Und auch wenn die Reisekasse hier Schmerzen erlitten hat, das wars wert!




















Bei der Vorab-Recherche für diesen Ausflug ist mir übrigens mal wieder aufgefallen, wie blumig sich die Türken ausdrücken – allein die übersetzten Google-Bewertungen zu lesen macht immer wieder Spaß. Und das zieht sich durch alle Orte, Bewerter und Bewertungen. Ein Beispiel gefällig? Ok: „Ein Wunder unserer Natur! Es ist ein großartiger Ort für all diejenigen, die unser wunderbares Land atmen und den Berg Gottes bereisen wollen. Ein Meer der Freude, in dem Erinnerungen geschaffen werden und die Sonne die Seele heilt.“. Ahja. Ähnlich auch das was die Übersetzer-App bei einem persönlichen Gespräch ausgespuckt hat: „Diese Begegnung wird mich im Herzen auf meinen Wegen begleiten. Möge Allah euch schützen und euer Pfad immer eben und voll des Glückes sein.“. Okayyy… das ist WEIT entfernt von der pragmatisch deutschen Ausdruckweise 😄.
Nach der Canyon-Wanderung fanden wir dann am nicht weit entfernten Güver Canyon den wohl spektakulärsten Übernachtungsplatz unserer Türkei-Reise: Diese auch als „Grand Canyon von Antalya“ bezeichnete Schlucht ist von einer grandiosen Natur umgeben und schwindelerregende 115 Meter tief! Will man sich beim Blick in die Tiefe nicht in Lebensgefahr bringen, ist der Grund dieser schmalen und sehr steilen Schlucht tatsächlich auch nur zu erahnen. Aber der Knaller: es gibt gut befahrbare Waldwege, die bis an den Rand des Canyons führen! Und dann sitzt man da abends mit einem kalten Bier und kann es kaum glauben – dass es solche Orte gibt und dass man hier einfach übernachten kann. Im Laufe des Abends trudelten dann noch ein paar einheimische Offroad-Fahrzeuge ein, Lagerfeuer wurden entzündet, es war einfach perfekt.
Wir haben Obelix übrigens abends noch einmal ein paar Meter nach hinten gerutscht, weil – und jetzt haltet euch fest – Nico es zu gruselig fand, zwei Meter neben dem Abgrund zu schlafen. Ja richtig gelesen, Nico, nicht ich 😅! Dass ich das nochmal erleben darf.
Am nächsten Morgen dann noch die Frühstückseinladung türkischer Mitcamper ausgeschlagen (darf man das eigentlich überhaupt?), aber wir können um die Zeit einfach noch nix essen und viel wichtiger: Smalltalk ist mir ja völlig unmöglich, solange der Koffein-Spiegel noch nicht erreicht ist. Vor Tasse Nummer 3 hat selbst der Mann Redeverbot.








An die immense Gastfreundschaft mussten wir uns auch echt erst gewöhnen – dass wildfremde Menschen einem ständig Essen, Trinken oder Hilfe anbieten und das völlig ohne Hintergedanken, das ist dem mitteleuropäischen Gemüt doch eher fremd. Wollen die nicht doch was verkaufen? Und wo ist eigentlich mein Handy? 😄 Irgendwann wurde das jedoch so normal, dass uns jetzt nach dem Verlassen der Türkei alle Menschen extrem unfreundlich vorkommen – keiner grüßt, keiner winkt und Tee gibt’s schonmal gar nicht.
Und den bekommt man in der Türkei wirklich an jeder Ecke angeboten – selbst nach dem Tanken wurden wir schon gebeten nochmal kurz rechts ranzufahren und der Tee wurde am Auto serviert. Oder an dem einsamen Strand, den wir nach den Canyon-Tagen angesteuert haben: Da kam plötzlich ein Teenager mit einem Teetablett den Strand entlanggestiefelt – will der zu uns? Ja, wollte er tatsächlich. Zum Tee gab’s noch Kekse und dann stiefelte er wieder 200 Meter zurück zu seiner Familie. Als am selben Platz eines abends die Polizei anrückte, müssen wir wohl etwas nervös geschaut haben (Stühle und Markise draußen, Grill an – in anderen Ländern ist man da schnell mal ein paar hundert Euro los), aber sie sagten nur lachend: „No problem, really! Have a nice evening!“ 😊. An einem anderen Abend hatten wir dort eine sehr unterhaltsame Begegnung mit zwei stockbetrunkenen Anglern, die zwar kaum noch geradeaus gehen konnten, geschweige denn ihr Handy bedienen, aber uns unbedingt ihre Telefonnummern dalassen wollten, falls wir nachts Hilfe brauchen 😂.








Bis zum Ende sollten wir in der Türkei keinerlei Probleme mit dem Freistehen bekommen. Und wir haben uns dabei auch immer sicher gefühlt – sicherer als zum Teil in europäischen Ländern. Dieses Gefühl ist möglicherweise mit Fakten nicht zu untermauern, aber es war konstant da. Es gab nicht einen einzigen Platz wo uns irgendetwas oder vielmehr irgendjemand dubios vorkam.




















Bis dato hatten uns die türkischen Küstenregionen richtig gut gefallen – und dann kam Antalya. Und Side. Und Alanya. Komplett zugebaute Küsten und gefühlte Millionen Bettenburgen und Aquaparks in zig Reihen – es nahm kein Ende! Eine solche Hoteldichte ist mir echt noch nie untergekommen. Und wie viele Aquaparks braucht der Mensch?? Uns war schon klar, dass es in der Region touristischer wird, aber DAS haben wir nicht erwartet und der Fluchtreflex setzte quasi sofort ein. So wurden aus geplanten ein bis zwei Wochen ganze zwei Tage. Nur noch fix zum Wasserfall in Manavgat, um eine Jugenderinnerung Nicos aufzufrischen – ihr erinnert euch, so ein Wunsch hatte uns schon den spaßigen Marmaris-Aufenthalt beschert 🙄. Hier ging es jedoch etwas schmerzfreier und schneller 😉. Aber schon die Autofahrt durch Manavgat und Side – Alter! Da hieß es Obelix durch ein engstes Gewühl touristischer Infrastruktur zu bekommen, sich dabei nicht von den ganzen deutschen Schildern ablenken zu lassen und keine halbnackten Touristen zu überfahren.



Vor unserer Flucht ins Inland stand dann noch ein Wellness-Day für Obelix auf dem Programm: der Ölwechsel war fällig und es lagen noch ein paar andere Kleinigkeiten an, die wir zur Vermeidung von Missverständnissen doch lieber in unserer Muttersprache abklären wollten. Dafür war es dann wieder gut, dass wir uns quasi in „Almanya“ befanden: ein deutschsprachiger Automechaniker war ratzfatz gefunden. Schnell waren alle To-Dos abgeklärt und der deutsche Meisterbrief an der Wand beruhigte zusätzlich. Brachte uns dann aber nix, da seine Lehrlinge die Arbeiten an Obelix überwiegend alleine ausführen durften – die sahen aus wie 12! Einer der beiden schaute drei Mal prüfend in eine herumstehende Wasserkanne, bevor er sichtlich unsicher die scheinbar unklare Flüssigkeit in unseren Kühlwasserbehälter kippte. Der andere fuhrwerkte derweil an unserer Ölwanne herum und erst als irgendwann der Meister schimpfend das ganze neu eingefüllte Öl wieder abließ, wurde uns klar, dass da irgendwas nicht stimmen kann. Die weitere Beobachtung zeigte: yap, sie bekommen die Wanne nicht mehr dicht 🙈. Eine fluchende halbe Stunde später erklärte der Chef dann die Arbeit für beendet und wir zahlten umgerechnet 60 Euro für alle Arbeiten, das Öl und die Ersatzteile. An dem Tag freuten wir uns noch, wie günstig wir Obelix wieder in Schuss gebracht haben – da wussten wir noch nicht, dass es ihm vor diesem Wellnesstag deutlich besser ging.
Erst hunderte Kilometer später sollten wir feststellen, dass wir nun Öl verlieren. Nur Tröpfchen, aber stetige Tröpfchen. Und in den osttürkischen Bergen gabs dann bei hohen Temperaturen Probleme mit dem Kühlwasser. Aber er fährt wenigstens noch. Und ob das neuerdings auftretende Quietschen auch auf deren Kappe geht ist in unserem Haushalt noch umstritten 🧐.




Aber nun war es Zeit die Küste zu verlassen und unser Sehnsuchtsziel anzusteuern: Kappadokien, eine landschaftlich absolut einzigartige, ja magische Region in Zentralanatolien – und, ich greife jetzt mal vor, das Highlight unserer Türkei-Reise 🧡.
Nachdem wir die letzte Touristenhochburg Alanya hinter uns gelassen hatten, wartete die Südküste auf dem Weg nach Marsin doch nochmal mit schönen Küstenstraßen auf. Von Marsin aus ging es dann gen Norden, durch kilometerlange Einöden und endlose Felder, ab und an mal ein kleines Dorf, mal ein Kuhhirte, vierspurige Asphaltstraßen wurden zu Schotterpisten und im Horizont nur Flachland. Und hier soll noch was kommen? Es kam. Plötzlich ein Tal, eine Kurve, und da waren sie: die ersten imposanten Felsformationen – Kappadokien, endlich.












Wir waren im Soganli Tal, dem ersten Stopp unserer Kappadokien-Rundreise angekommen. Das Tal liegt deutlich abseits der Hauptattraktionen, so dass wir es ganz für uns alleine hatten – und einen atemberaubenden Schlafplatz gab‘s obendrauf: direkt vor den Felsenkirchen und Höhlenwohnungen, die vor vielen Jahrhunderten in das weiche Tuffgestein gehauen wurden und noch bis ins 13. Jahrhundert von byzantinischen Mönchen bewohnt waren. Die weiß umrandeten Öffnungen sind übrigens Einfluglöcher von Taubenschlägen, die man überall in Kappadokien findet. Der in diesen gesammelte Taubenmist wurde nämlich als Dünger in der Landwirtschaft verwendet. Der weiße Verputz diente dabei als Schutz vor Füchsen und Mardern, welche beim Versuch in die Taubenschläge zu klettern an der Gips-Eiweiß-Mischung abglitten.












Danach ging es ins berühmte Rose Valley, gelegen im Herzen Kappadokiens und so benannt aufgrund der dort verstärkt auftretenden rosaroten Felsformationen. Das Geniale an diesem und den benachbarten Tälern: man bezahlt bei der Einfahrt einen einmaligen Betrag von umgerechnet 2.50 Euro und kann dann so lange im Tal rumgurken wie man will 😊. Auch tagelang. Das heißt legales Nächtigen an diesem magischen Ort – Türkei, du bist einfach großartig!
Am nächsten Morgen hieß es dann das erste von vielen Malen: raus aus den Federn, bevor die Sonne aufgeht! Denn dann bevölkern hunderte bunte Heißluftballons den Himmel über Kappadokien und schaffen eine surreal märchenhafte Atmosphäre. Start- und Landeregion werden abhängig von den aktuellen Windverhältnissen festgelegt, so dass man vorher nie weiß, wie nah man dran sein wird. Wir hatten erst beim dritten Versuch das Glück wirklich mittendrin zu sein, aber schon dieser erste Morgen war magisch. Ich weiß, ich benutze dieses Wort gerade inflationär, aber Kappadokien ist einfach Magie. Ich bin verliebt 😊.












Kappadokien wird oft auf die Heißluftballons reduziert, bietet aber so viel mehr. Im Imagination Valley finden sich bizarre Felsformationen in einer mondähnlichen Landschaft, die durch aufeinanderfolgende Vulkanausbrüche und kontinuierliche Wind- und Wassererosion ihr spektakuläres Aussehen erhalten hat. Zudem prägen die sogenannten Feenkamine das Landschaftsbild – diese turmähnlichen Tuffsteinformationen mit aufliegenden Decksteinen finden sich fast überall in Kappadokien. Viele von ihnen wurden ausgehöhlt und über Jahrtausende als Wohnraum genutzt. Eine Märchenwelt, durch die man sich einfach treiben lassen kann – auch ohne konkretes Ziel, denn selbst Straßen und Pfade sind von bizarren Felsformationen und Höhlenkirchen gesäumt und nach jeder Kurve wartet ein neuer Aussichtspunkt.












Aufgrund einer Empfehlung tauschten wir das Freilichtmuseum in Göreme, in welches Touristen wie die Heuschrecken einfallen, gegen das weniger bekannte, aber mindestens genauso imposante Open Air Museum von Zelve. Eine gute Entscheidung! Da wir, den Ballons sei Dank, wieder sehr früh auf den Beinen waren, erreichten wir das Gelände am frühen Morgen und waren tatsächlich fast die ganze Zeit allein unterwegs, begleitet nur vom Zwitschern der Vögel – ein Traum! Das Areal erstreckt sich über drei aneinandergrenzende Täler, deren Felswände im 8. und 9. Jahrhundert vollständig zu Wohnhöhlen und Kirchen ausgebaut wurden. Viel Grün und schöne Wanderwege durchziehen die spektakulären Täler und die zum Teil mehrstöckigen Höhlenhäuser sind überwiegend frei zugänglich – für uns der vermutlich faszinierendste Ausflug in Kappadokien!
















Die letzten Tage verbrachten wir im Love Valley, einem imposanten Tal, dessen Ränder einen fantastischen Blick auf kolossale Feenkamine bieten. Deren phallusähnliche Form gab dem Tal auch seinen Namen – ja, nicht nur die Natur hat Humor, auch der Mensch 😄. Auch hier war die Zufahrt mit dem Auto wieder problemlos möglich und wir suchten uns ein schönes Plätzchen mit Blick ins Tal und in die Weite der kappadokischen Landschaft. Einen malerischen Sonnuntergang gab’s obendrauf – passt.












Das Love Valley ist zudem der wohl beliebteste Spot für das „Balloon-Watching“ und dementsprechend geht da morgens die Post ab: Hunderte Touristen stolpern aus riesigen Reisebussen, Frauen in pompösen Ballkleidern rekeln sich auf aufgemotzen Oldtimern, Brautkleider funkeln in der aufgehenden Sonne und dann gibt es noch meinen Favorit: die Heiratsanträge. Darauf spezialisierte Agenturen bauen Settings auf, für die das Wort kitschig noch zu harmlos ist: Riesige Herzen, goldene Teppiche und Kissen, barocke Sitzmöbel, Blumenarragements die einer Hochzeit würdig wären und glitzernde Beistelltischchen, auf denen Canapés für mindestens zehn Leute arrangiert sind. Und dann wird der Antrag gemacht – also mindestens eine Stunde lang, man braucht ja eine gute Fotoauswahl dieses spontanen Moments. Und obwohl sie damit natürlich gar nicht gerechnet hat, trägt sie ein Abendkleid und eine Hochsteckfrisur – morgens um 5.
Alles sehr amüsant zu beobachten, aber stört doch etwas die Magie 😄. Gott sei Dank ist das Areal riesig und je weiter hinten man parkt, umso ruhiger wird es. Und so hatten wir ihn dann noch: den perfekten Ballon-Morgen. Dank passender Windverhältnisse schwebten die Ballons hinein in das Tal, an uns vorbei und landeten in unserem Rücken. Wahnsinn. Die Atmosphäre kann man einfach nicht beschreiben, diese riesigen Ballons, die Farben, die Stille, nur unterbrochen durch die Geräusche der Brenner – magisch 😍!








Im Herzen Kappadokiens sind alle Sehenswürdigkeiten sehr dicht beieinander und auch die beschriebenen Täler gehen quasi nahtlos ineinander über, so dass wir nach einer Woche jeden Ort schon mindestens zwei Mal passiert hatten – also hieß es Abschied nehmen, vor uns lagen ja noch einige Kilometer.
Weiter ging es nach Ostanatolien und damit wieder in karge Abgeschiedenheit – ab und an ein See oder ein kleines Dorf, aber überwiegend endlose Weiten und Straßen bis zum Horizont. Wir waren jetzt in Höhenlagen zwischen 1500 und 2500 Metern unterwegs und das ließ uns Obelix auch spüren: der Motor lief schnell heiß, die Leistung spürbar nach und aus dem Auspuff kam schwarzer Ruß. Alles wohl völlig normal und eine Folge der dünneren und sauerstoffärmeren Luft, aber sicherheitshalber legten wir jetzt ab und an eine „Obelix-Auskühl-Pause“ ein, er soll ja noch eine Weile leben 😇.








Unser Hauptziel im Osten der Türkei war der Vansee, der größte See der Türkei mit einer Uferlänge von fast 600(!) Kilometern. Zum Vergleich: In den Vansee passt der Bodensee ganze sieben Mal hinein. Für Angeltouren ist er übrigens eher ungeeignet – der Vansee ist so alkalisch, dass es nur einer einzigen Karpfenart gelungen ist, sich an die feindlichen Bedingungen anzupassen und selbst diese überlebt nur an den Flussmündungen. Aber für Camper ist der Vansee ein Paradies: Unzählige schöne Wildplätze säumen seine Ufer und so tingelten wir über eine Woche an den Küsten entlang und trafen dabei sage und schreibe zwei andere Camper.




















Vom Vansee ging es weiter in nordöstlicher Richtung und dann waren wir plötzlich nur noch wenige Kilometer von der iranischen Grenze entfernt – und das sorgte dann doch für etwas Wehmut. Ja, der Iran war jetzt auf dieser Tour nicht geplant, aber wenn man so nah dran ist, möchte man doch einfach spontan rüber. Geht aber net 😞. Der Iran gehört leider zu den Ländern, welche die Autoeinfuhr nur mit Carnet de Passage erlauben – das ist ein nicht gerade günstiges Zolldokument, welches wir aufgrund der geplanten (Carnet-freien) Route gar nicht erst beantragt haben. Damn it. Also einmal rüberwinken und weiter.
Das Hochland Ostanatoliens fühlt sich aber auch schon wie eine andere Welt an: karge Landschaften, ärmere Dörfer, ursprüngliche Landwirtschaft und eine stärker konservativ-religiöse Prägung. So sieht man beispielsweise in vielen Dörfern ausschließlich Männer auf den Straßen – vor den Läden, in den Cafés, beim Plausch an der Ecke. Und die Frage wo man Alkohol kaufen kann wird auch nicht so gern gesehen 😅. Als unsere Bierbestände zur Neige gingen, brach dann schon langsam Panik aus. Aber ein paar Orte und viele Hand-und-Fuß-Gespräche später fanden wir ihn dann, den versteckten Bierladen, und die Katastrophe war abgewendet.
Aber, falls überhaupt möglich, waren die Menschen in Ostanatolien noch netter, offener und neugieriger als im Rest des Landes – man merkt, dass sie hier eher selten Touristen zu Gesicht bekommen 🙂. Die Polizisten wohl auch nicht, denn das erste Mal in unserer türkischen Polizeikontrollhistorie (und es waren verdammt viele Kontrollstellen) wurden wir tatsächlich rausgewunken – aber nur, weil sie einen Tee mit uns trinken und Fotos machen wollten 😀.
Interessanter- oder bezeichnenderweise hat übrigens JEDER in Ostanatolien, mit dem wir gesprochen haben (ja, die Polizisten eingeschlossen) per Übersetzer-App zuerst gefragt, was sie in ihrem Beruf in Deutschland verdienen würden. Die Antwort wird natürlich immer mit großen Augen quittiert und die rückübersetzte Erklärung, dass die Lebenshaltungskosten ja entsprechend höher sind, kam nicht immer an 😆 („Ich kann das Geld ja nach Hause schicken, hier ist es mehr wert!“, „Ja, aber dann musst du in D immer noch Miete und Essen bezahlen“). Und ich frage mich ernsthaft, wie die Verständigung vor dem Zeitalter der Übersetzer-Apps funktioniert hat – hier kommt selbst der 70-jährige Hirte mit dem Handy angehumpelt und spricht seine Begrüßung ins Mikrofon 😀.



Im Grenzgebiet zum Iran erwartete uns dann noch eine sehr sehenswerte Palastanlage aus dem 17. Jahrhundert: Der Ishak Pascha Palast wurde auf einem Hochplateau auf 2200 Meter Höhe an der ehemaligen Seidenstraße errichtet. Er thront majestätisch auf einem Felsvorsprung und bietet von weitem einen wirklich beeindruckenden Anblick. Die burgähnliche Anlage enthält eine Moschee, eine Hofanlage, unzählige Wohn- und Verwaltungsräume, Kerker sowie einen Harem (die Haremsräume fand der Mann ja sehr spannend 😎). Der Palast ist verhältnismäßig gut erhalten und mit seiner einmaligen Architektur und den wunderschönen Ornamenten wirklich hübsch anzuschauen, aber leider leider hat doch irgendein Depp den Palast mit einer hypermodernen Überdachungskonstruktion aus massiven Holzbalken, Glas und Edelstahl versehen 😬! Damit könnte das UNESCO-Weltkulturerbe dahin sein – schade, auf die Warteliste hatte man es schon geschafft.
Dennoch ein sehr sehenswerter Ort – vor allem bei Sonnenuntergang! Also einfach den Camper daneben parken, Bier auf und Atmosphäre genießen 😊.
















Auch wenn wir uns aus dem Bauch heraus bereits entschieden hatten, wurde hier, am östlichsten Punkt unserer Türkei-Reise, noch einmal final die weitere Richtung debattiert: zurück nach Europa oder weiter gen Asien? Wir können halt „nur“ noch bis Mitte nächsten Jahres reisen (ja ich weiß, wir haben es am schwersten 😄) und wie wir diese restliche Zeit verbringen wollen, sollte halbwegs gut überlegt sein. Eh wir uns versehen steht der Winter wieder vor der Tür, den man eben nicht überall verbringen kann (will), und vor diesem ereilt uns ggf. ein weiterer Covid-Herbst mit diversen Einschränkungen. In diesem Jahr haben wir mehrfach Reisende getroffen, deren Mut Europa trotz Pandemie zu verlassen mit erzwungenen Stillständen oder gar dem temporären Zurücklassen des Autos bestraft wurde. Also für so richtig Asien ist es jetzt eigentlich zu spät (Jahreszeit) bzw. noch zu früh (Covid-Miststück). Blieb also nur noch die Frage, ob wir mal kurz „reinschnuppern“ – aber: nach Armenien kommt man von der Türkei leider nicht rein, Aserbaidschan hatte (Stand Mitte Juni) seine Landgrenzen immer noch covidbedingt geschlossen, Iran lässt uns nur ohne Obelix rein und Georgien reizt uns tatsächlich nicht so sehr (zu viel Bergland). Außerdem würde die Strecke, die wir irgendwann im Herbst dann zurückfahren müssten, immer länger – unsere ursprüngliche Idee von Georgien per Russland-Transit in die Ukraine zu fahren hat sich ja nun auch erledigt. Lange Rede, kurzer Sinn: vertagt. Irgendwann, wenn die Welt frei von Despoten und Viren ist (man darf ja wohl noch träumen), dann holen wir Asien nach, aber richtig.
Also ging es zur Schwarzmeerküste und diese entlang wieder Richtung Europa. Aber keine Sorge, das dauert jetzt nicht mehr lang, gibt nämlich quasi nix zu sehen 😆. Die ersten schätzungsweise 200 Kilometer führt eine vierspurige Straße direkt an der komplett zugebauten Küste entlang – schöne Stellplätze? Fehlanzeige. Ebenso keine schönen Städte oder Ausgrabungsstätten oder überhaupt irgendetwas fürs Auge – nope, reiner Badeurlaub ist hier angesagt. Dann wurde die Natur wieder schöner und wilder, aber für den Preis der Küstenzugänglichkeit und Befahrbarkeit. Schroffe Berghänge, die nur ganz selten durch kleine (und dann zugebaute) Buchten durchbrochen werden, und abenteuerliche Bergstraßen (superschmal in uneinsehbaren Kurven, steile ungesicherte Abhänge, knietiefe Schlaglöcher und heftige Steigungen) verdarben uns hier die Laune – ja man kann es uns wahrlich nicht recht machen 🤓.



Im Hafenort Sinop legten wir dann nochmal eine Pause ein – einfach um mal wieder Stadtluft zu schnuppern und uns treiben zu lassen. Das war schon nett, aber mit dem gesamttürkischen Blick betrachtet absolut nix Besonderes.
Zum allgegenwärtigen Bild in der Türkei gehören übrigens die Nationalflaggen – sie hängen an jedem Haus, an Laternen und Bäumen, an Schiffsmasten, sie kleben an Autorückscheiben, wehen an jedem Wahrzeichen und schmücken jeden Markstand. Man stelle sich das in Deutschland vor – also außerhalb der WM-Wochen. Ich weiß nicht, ob uns diese Form des Nationalstolzes geschichtsbedingt nicht möglich ist oder ob es einfach nicht unserem Naturell entspricht. Vielleicht ist auch einfach unsere Flagge nicht so hübsch 😄.








Nachfolgend noch eine kleine Stellplatzsammlung aus dem osttürkischen Inland und der Schwarzmeerküste. Viele Highlights waren nicht dabei und wir haben nicht nur einmal auf Tankstellen oder Picknickplätzen übernachtet… Das in den Kaffeebechern ist übrigens kein Kaffee, aber öffentlich Bier trinken war auf dem dortigen Platz verboten 😇.
Apropos Picknickplätze: Für Berliner sind die türkischen Familien und Gruppen, die mit ihren Grills, Picknicktischen und dem gefühlten halben Hausrat die Parks beleben ein bekanntes Bild, aber erst hier in der Türkei wird einem der Ursprung bewusst. Es wird gepicknickt. Und zwar immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit, bei jedem Wetter, an jedem Ort. Der Staat stellt dafür gefühlte Millionen an Picknick-Arealen bereit (voll ausgestattet mit Feuerstellen, Grillöfen, überdachten Picknicktischen) und die sind, unabhängig von der Größe (und holla, sind die teilweise groß), immer voll! Die „Piknik Alani“-Schilder gehören zum Bild der Türkei und haben uns so auch schon den ein oder anderen kostenfreien Übernachtungsplatz beschert.
Apropos Tankstellen: In der Türkei tankt man nicht selbst, man lässt tanken. Soweit nicht anders als in vielen anderen südlichen Ländern auch. Aber: Hier muss der Tankstellenmitarbeiter vorher erst das Autokennzeichen in ein Gerät eintippen und dieses findet sich dann auch auf der Quittung wieder. Das heißt, dass irgendwo irgendjemand an einem PC sitzt und unsere komplette Route einsehen kann. Auch wenn wir nichts zu verbergen haben, finde ich diesen Gedanken schon etwas befremdlich…












Nach dem Stellplatz-Potpourri jetzt noch ein Wassertank-Potpourri 😀. Die Suche nach Trinkwasser hat uns über die gesamte Türkei-Zeit begleitet, denn dessen Verfügbarkeit ist hier nicht selbstverständlich und selbst Campingplätze bieten oft kein Trinkwasser an! Einzig in den Bergen war es dank der vielen Quellwasserstationen unproblematisch.




Unsere letzten Tage in der Türkei verbrachten wir dann spontan im Ormanya Wildlife Park – das 4000 Hektar große Areal umfasst ein Rehabilitationskrankenhaus für wild lebende Tiere, riesige Wildtierareale in denen sich die Populationen erholen sollen, kilometerlange Wanderwege und als Touristenattraktionen einen Tierpark und ein Hobbit-Dorf 😄. Und das Beste: nicht nur der Park ist umsonst, sondern auch der angrenzende Wohnmobilstellplatz – mit Duschen, Trinkwasser, Strom und Überwachung – verrückt. So sind sie, die Türken.












Eigentlich sollte ja Istanbul der krönende Abschluss unserer Türkeireise werden, aber das haben wir versemmelt. Ziel war ein zentral gelegener Wohnmobilstellplatz, von dem aus wir die Stadt in Ruhe erkunden wollten. Leider ist es uns nicht gelungen denselbigen zu erreichen 😒. Zuerst scheiterten wir an der Höhenbegrenzung des Unterwassertunnels, der uns fast direkt dorthin führen sollte (10 cm zu niedrig). In der Folge mussten wir uns und Obelix quer durch diese sehr chaotische Millionenstadt prügeln und liefen dann kurz vorm Ziel immer wieder in Straßensperrungen, Umleitungen und Einbahnstraßen. Wir sind bestimmt eine Stunde im Kreis gefahren und das Nervenkostüm wurde mit jedem Durchgang dünner. Es gibt auch keinerlei Möglichkeiten mal kurz zu halten, um sich zu orientieren – wir haben das an einer Tankstelle versucht und wurden prompt davongejagt. Nachdem wir dann dieselbe Brücke das dritte Mal überquert hatten, uns immer lauter anmotzten, eine Einbahnstraße rückwärts bergab fahren mussten und in einer schmalen Altstadtgasse beinahe draußen stehende Stühle mitgenommen hätten, wars das. Gott war ich froh, als der Mann sagte „Es reicht, ich will jetzt nur noch hier raus!“. Istanbul war mir zu dem Zeitpunkt völlig egal, ich wollte nur noch Obelix (und unsere Ehe 😉) heil aus dieser Stadt bekommen. Hat dann auch nochmal ne Stunde gedauert, aber wir haben es geschafft – klitschnass und mit den Nerven am Ende und das leider umsonst. Aber gut, die Bucket-List soll ja nicht leer werden und so ein Städteausflug geht auch später mal mit dem Flieger. Ich würde jedenfalls nicht nochmal versuchen, einen Camper durch die Altstadt Istanbuls zu bekommen 🥴.
Soooo, ihr habt es geschafft! Ich bin ehrlich beeindruckt, dass ihr bis hierher durchgehalten habt 😄. Ich verspreche mich demnächst wieder früher und damit zwangsläufig kompakter zu melden, aber ich habe tatsächlich unterschätzt, wieviel Stoff die Türkei noch bietet…
Ein großartiges Land und wir haben noch lange nicht alles gesehen – wir kommen wieder!
Teşekkürler Türkiye 🇹🇷 ❤️!
Wahnsinn !!! Toll !!! Viele liebe Grüße !
😊 Liebe Grüße zurück! 😊